Haltungsform Weide
PRO WEIDELAND, Gütesiegel des Grünlandzentrums Niedersachsen/Bremen e.V., labelt Milch- und Fleischprodukte aus Weidehaltung, die nach anspruchsvollen Vorgaben erzeugt und verarbeitet werden. PRO WEIDELAND stärkt Weidehaltung als naturnahe Haltungsform mit ihren positiven Einflüssen auf Umweltschutz, Tierwohl und Biodiversität.
Hinter PRO WEIDELAND steht eine große Gemeinschaft, die alle Gesellschaftsschichten abbildet. Sie hat eine Weidecharta gezeichnet und unterstützt die Weidehaltung ausdrücklich. Zur stetig wachsenden Gemeinschaft zählen derzeit bereits über 40 namhafte Institutionen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Landwirtschaft, Politik, Umwelt- und Tierschutz. Das Ziel von PRO WEIDELAND ist es, die Vielfältigkeit der Produktionssysteme in der Milchwirtschaft zu erhalten und die tendenziell rückläufige Weidehaltung zu stärken.
© Pro Weideland
Landwirte, die am PRO WEIDELAND Programm teilnehmen, verpflichten sich, dass ihre Kühe ganzjährig Bewegungsfreiheit haben und an mindestens 120 Tagen im Jahr für mindestens sechs Stunden auf der Weide grasen. Die Milchviehbetriebe müssen zudem 2000 m² Grünland pro Kuh und davon mindestens 1000 m² Weidefläche nachweisen können. Das Grünland ist definiert als Dauergrünland, was positive Effekte in Bezug auf Klima- und Artenschutz mit sich bringt. Wechselgrünland wird nur dann akzeptiert, wenn zusätzliche biodiversitätsfördernde Maßnahmen ergriffen werden.
Die Milchviehbetriebe dürfen nur Futter entsprechend dem VLOG-Standard ohne Gentechnik verwenden und müssen allen Milchkühen eine Scheuer-Kratz-Bürste zur Verfügung stellen. Vor dem Produktionsstart erfolgt auf allen Höfen ein Erstaufnahme-Audit, bei dem geprüft wird, ob die Voraussetzungen zur Teilnahme an PRO WEIDELAND gegeben sind. Anschließend führen die Betriebe taggenaue Weidekalender und unterziehen sich regelmäßig Vor-Ort-Kontrollen durch extern zertifizierte Kontrollinstitute. Auf Ebene der Molkereien ist eine Warenstromtrennung vorgeschrieben. Das heißt, die Milch von PRO WEIDELAND Betrieben wird streng und zu 100 Prozent von der Milch konventioneller Betriebe getrennt, also auch von separaten Milchwagen abgeholt. Die Einhaltung wird jährlich von unabhängigen Auditoren überprüft.
© Grünlandzentrum
„Gemeinsam wollen wir erreichen, dass weidende Kühe auch in Zukunft unser Landschaftsbild prägen.“
Dr. Arno Krause, Geschäftsführer der ProWeideland GmbH
Aus Sicht der Landwirte ist die grünlandbasierte Weidehaltung die natürlichste Form der Rinderhaltung, die viele ökologische Vorteile mit sich bringt. Grünland wirkt als natürlicher Kohlenstoffspeicher, sichert wichtige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und leistet einen Beitrag zum Erhalt der kulturellen Vielfalt. Im Hinblick auf die tägliche Arbeit erfordert die Weidehaltung jedoch mehr Aufwand. Landwirte im PRO WEIDELAND Programm erhalten für ihre Milch einen Mehrerlös gegenüber dem Nettoauszahlungspreis ihrer Molkerei. Wie hoch diese Summe ist, entscheiden die Molkereien. Die PRO WEIDELAND Gemeinschaft hat sich als gemeinsam zu erarbeitendes Ziel gesetzt, dass allen teilnehmenden Betrieben mindestens 5 Cent mehr pro erzeugtem Liter Milch gezahlt werden soll.
Die Tiere profitieren von PRO WEIDELAND durch ein Plus an Tierwohl. Wenn Kühe die Wahl zwischen Stall und Weide haben, verbringen sie den Großteil der Zeit draußen. Dort können die Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen uneingeschränkt entfalten und soziale Interaktionen ausleben, was für den Herdenverbund vorteilhaft ist. Auf der Weide legen Kühe am Tag mehrere Kilometer zurück. Diese Bewegung kommt ihnen und ihren Gelenken zugute. Auch die Tiergesundheit profitiert von der Weidehaltung – so haben Weidekühe beispielsweise oft eine bessere Klauengesundheit.
Weidehaltung – warum sie für uns so wichtig ist
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