Nährstoffkreislauf
Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ist der Nährstoffbooster für unseren Joghurt. Landwirtin Luisa, die einen Milchhof in der Eifel betreibt, erklärt, wie ökologische Kreisläufe die Milchqualität beeinflusst.
Die Deutschen lieben ihren Joghurt als Getränk, Dip oder zum Müsli. Die Nachfrage steigt, allein von 2022 auf 2023 um fast drei Prozent. Zu einer Esskultur der Zukunft gehört, dass unsere Lebensmittel regional und nachhaltig erzeugt sind. Dabei gehört Deutschland mit 1,1 Kilogramm CO2-Äquivalenten je Liter Milch im weltweiten Vergleich (2,4 Kilogramm)[1] zu den Regionen mit dem geringsten CO2-Fußabdruck.Besonders bei der Herstellung von Milchprodukten zeigt sich, dass eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft entscheidend ist. Hier geht es darum, natürliche Ressourcen zu schonen und Nährstoffe zu erhalten – damit möglichst viele davon in unseren Joghurt gelangen.
Genau das macht Landwirtin Luisa mit ihrer Familie auf ihrem Milchhof: „Uns ist wichtig, dass wir Nährstoffverluste vermeiden und in einem Kreislauf denken und das wiederum über Generationen hinweg. Zum Beispiel bauen wir das Futter für unsere Tiere überwiegend selbst an und achten bei der Futtermischung auf eine hohe Nährstoffdichte.“
Denn die richtigen Futtermittel können die Qualität der Milch erheblich steigern. Die Basis für Luisas Futtermischung bildet das Gras vom umliegenden Grünland. „Gras ist reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen, die sich positiv auf die Milchqualität auswirken“, erklärt die Agrarexpertin. „Eine gute Futterbasis führt zu einer Milch, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Calcium und Vitamin A und D ist.“
Die Nährstoffe aus Böden und Pflanzen bleiben so nicht nur erhalten, durch die Kuh gewinnen wir sogar welche hinzu. Sie ist die entscheidende Komponente in diesem Kreislauf: Die Kuh kann verwerten, was für Menschen unverdaulich ist. Neben Gras und Maissilage fressen Kühe auch die Nebenprodukte aus der Lebensmittelproduktion, wie zum Beispiel Biertreber aus der Bierherstellung. Die Wiederkäuer veredeln Nährstoffe aus diesen Pflanzenresten zu Milch, vermeiden dadurch Foodwaste und liefern nebenbei natürlichen Dünger für die heimischen Acker.
So schafft es die Kreislaufwirtschaft nicht nur, eine hohe Milchqualität für unseren Joghurt zu gewährleisten, sondern auch natürliche Ressourcen effizient zu nutzen und weniger Abfälle zu produzieren.
Disclaimer
Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen des Autors bzw. der Autoren und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für die Forschung (REA) wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können dafür verantwortlich gemacht werden. Weitere Informationen zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung finden Sie hier: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
[1] 1 Liter Milch entspricht ca. 1,03 Kilogramm; DBV Faktencheck (2020): Methanemissionen in der Rinderhaltung, S. 3